Das Türalihus in Valendas kam letztes Jahr hinzu. Es bekam von uns den Bronzenen Hasen der 'Besten 2014'. Fotos: Pit Brunner

10 Jahre Ferien

‹Ferien im Baudenkmal› – so sperrig der Name auch ist: Die Stiftung des Schweizer Heimatschutzes ist grossartig. Und sie feiert Jubiläum. Zum Zehnjährigen ein persönlicher Rückblick.

Wie lang ist das her? 8 Jahre? Vom Postauto stiefelten wir den Waldweg hoch, vorbei an der uralten Sägerei mit uraltem Säger. Zum Glück holte der Bauer, der mit seiner Frau nach dem ‹Nüw Hus› schaut, unser Gepäck mit dem Subaru. Und wir konnten stiefeln. Ganz so ‹nüw› war das Holzhaus nicht. Es hatte 100 Jahre leergestanden. Darüber der Saum der berühmten Safier Ställe, darunter die Aussicht – wer braucht da das Oberengadin? Drumherum: ein Bauernhof, ein halbes Dutzend alte Häuser und kein Tourismus. Die Stiftung Walserhaus und ein regionaler Architekt hatten das Haus behutsam in einen Zustand gebaut, der sogar Zürcher Architekten zufriedenstellt. Abends dösten wir zu viert auf dem whirlpoolgrossen Specksteinofen und frühmorgens standen unangemeldete Handwerker auf der Leiter und bogen an der Dachrinne – für das Haus, so schien es, gab jeder Safier sein Bestes. Als einzige Fremde, die nicht nur durchwandern, kannte man uns schnell. Unsere Jungs führten bald jeden Abend die Sau des Nachbarn spazieren, ein Tier so gross wie der Specksteinofen. Und bei der Viehschau, DEM Ereignis im Tal, jubelten wir für die frisierte Kuh ‹unseres› Bauern. Safier für eine Woche.Später kamen noch viele Ferien und Baudenkmäler dazu: Mit Freunden im Puschlaver Brusio, in Bellwald (hätte ich sonst jemals freiwillig im Wallis Ferien gemacht?) und im Türalihus in Valendas, wo sich auf andere Art das wiederholte, was wir am anderen Ende des Safientals vor 8 Jahren erlebten: Wir nahmen am Dorfleben teil, waren ‹etwas besonderes› weil die ersten Gäste in dem Haus, das selbst ältere Dorfbewohner nur mit dunklen Fenstern kannten. Mit ‹Ferien im Baudenkmal› lernte ich die Schweiz kennen. Und als Stiftung des Schweizer Heimatschutzes machte sie mir diese Institution sympatisch. Nach dem Vorbild des britischen National Trust verbindet sie gute Ferienarchitektur mit warmen Be...
10 Jahre Ferien

‹Ferien im Baudenkmal› – so sperrig der Name auch ist: Die Stiftung des Schweizer Heimatschutzes ist grossartig. Und sie feiert Jubiläum. Zum Zehnjährigen ein persönlicher Rückblick.

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