Besucher während dem OpenHouse Anlass vom 13.1.2017 in VR-Shelter.

Virtuality Design

Unter dem Namen ‹Virtual Valley› hat eine Gruppe Studentinnen und Dozenten auf dem Campus der Künste in Basel ein neues Handwerk ins Leben gerufen: Virtuality Design. Unser Autor erklärt, wie das geht.



            
Unter dem Namen ‹Virtual Valley› formiert sich seit dem Oktober 2016 auf dem Campus der Künste in Basel eine Gruppe engagierter, eigensinniger Studentinnen und Dozenten und ruft ein neues Handwerk ins Leben: Virtuality Design – oder in deutscher Sprache ausgedrückt: Entwurfsgestaltung. Geplant ist, dass das, was wir jetzt im Rahmen unseres Studiums unter dem Titel ‹Virtual Valley› lancieren, auch im Anschluss daran als Firma weiterlebt.

Seit drei Monaten haben wir uns im zugigen Foyer des Hochhauses der Hochschule eingenistet. Das Medium unserer Arbeiten ist die Virtual Reality. Wir setzen auf die Entwurfsgestaltung. Sie ist vergänglich angelegt und nutzt die rasche Improvisation als Methode. Sie regt an, kombiniert frech, setzt in Bewegung. Sie eröffnet Impulse, die man aufnehmen kann. Wir inszenieren unsere leistungsfähigen Rechner, VR-Brillen, Drohnen und Kameras mit einfachen Mittel, wie zum Beispiel in aus Holzlatten geflochtenen Arbeitshütten. Nicht weniger inszenieren wir uns selbst. In ‹Virtual Valley› verbinden sich Ausstellung, Arbeitsplatz und offenes Forum zu einem Ganzen.

Unsere Präsenz im Foyer des Hochhauses schafft ein besonderes Arbeitsumfeld: für die Mitarbeitenden, die Studenten und Besucherinnen sind wir greifbar. Wir werden ständig angesprochen, müssen laufend Fragen nach dem ‹Virtual Valley› beantworten und können uns im Grunde nur bedingt konzentrieren. Wir haben jedoch rasch begriffen, dass wir uns als eine freundliche Occupy-Bewegung verstehen und auch entsprechend aufführen möchten: Denn es geht uns darum, die ganze Hochschule in Bewegung zu bringen. Dieser öffentliche Auftritt ist zum essentiellen Bestandteil unserer Designstrategie geworden, aus der wir uns gesellschaftliche Relevanz erhoffen. Unterdessen ist das ‹Virtual Valley› unsere Heimat geworden, in der wir unsere Projekte erarbeiten. Sie alle sind herzlich eingeladen, sich unsere Installationen vor Ort vorführen zu lassen. Im Projekt von Tobias Kappeler und Sophie Plattner zum Beispiel taucht der User in die Welt des ‹Minimal Techno› ein und wird dabei mit buntem Feuerwerk, fliegenden Käfern und überdimensionierten, im Takt zum Sound stampfenden Quadern konfrontiert. In ‹The Beauty of Worst Case Design› – meiner Installation – klettern die Probanden an den Fassaden unseres Campus hoch, balancieren über Lowpoly-Hängebrücken und schauen versinkenden Booten hinterher, deren Spanten ächzen und knarren.

Für unser ‹Virtual Valley› suchen wir engagierte Studentinnen und Studenten mit möglichst unterschiedlichen Skills. Also melde Dich bei uns!

* Claus Pfisterer engagiert sich zusammen mit Marie-Thérèse Véron, Fabian Baum, Moritz Keller und Mischa Schaub iim ‹Virtual Valley›. Er belegt seit 2015 am HyperWerk (Institut für Postindustrial Design) der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW das dreijährige Bachelorstudium in Prozessgestaltung.

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