Der Cornell Campus in Ithaca NY.

Feet, Inches und Pizza

Alessa Mona Rehmann macht gerade eine Austauschsemester in den USA. Die Innenarchitekturstudentin der HSLU berichtet über das studentische Leben im demokratischen Staat New York.


Alessa Mona Rehmann macht gerade eine Austauschsemester in den USA. Die Innenarchitekturstudentin der HSLU berichtet im Campus über ihre Arbeit für die Designausstellung in Chicago und das studentische Leben im demokratischen Staat New York.

Auf die Grösse von Ithaca lässt schon das Propellerflugzeug schliessen, das mich von New York City herfliegt. Und doch beherbergt die Kleinstadt im Norden des Bundesstaates New York eine der bekanntesten Universitäten der USA. Mehr als 20'000 Studentinnen und Studenten kommen hier zusammen, um ihre Zukunft zu gestalten. Auf einem Campus dieser Grösse zu studieren, bringt die verschiedenen Disziplinen näher zusammen. Die juristische Fakultät steht direkt neben der Medizinischen und dahinter befinden sich Musik und Informatik. Man kommt in Kontakt mit Studierenden, die man in der verstreuten Hochschullandschaft der Schweiz normalerweise nicht zu Gesicht bekommt.

Um die hundert Studentinnen und Studenten aus wirklich jedem Winkel der Erde verbringen hier ihr Austauschsemester. In der Abteilung Innenarchitektur sind wir gerade mal zu viert. Momentan gestalten wir fiktiv die Ausstellungsfläche für den Möbelhersteller Knoll an der Designausstellung NeoCon in Chicago. Knoll ist vor allem für die Produktion von Bauhaus-Designklassikern bekannt. Als Startschuss zu Semesterbeginn wurden wir in ihren Showroom im Herzen von NYC eingeladen. Anhand ihrer Vorstellungen, was die Ausstellung ausstrahlen soll, begannen wir Grundideen zu skizzieren. Als es konkreter wird, beginnt der Spass mit den amerikanischen Einheiten Feet und Inches im Planzeichnen. Die erste Zwischenkritik ist entspannt und typisch amerikanisch: mit einer riesigen Pizzalieferung. Die 2200 Quadratmeter grossen Ausstellungsfläche zu gestalten ist eine Herausforderung, doch wie auch im Studium in der Schweiz bringt der Sprung ins kalte Wasser oft die besten Erkenntnisse.

Mein Austauschsemester fällt in eine turbulente Zeit voller Unsicherheit im demokratischen Staat New York. Was mich sehr beeindruckt ist das Engagement der Studierenden hier, politisch wie auch sozial. So ist auch das Campusleben nicht etwas das einfach passiert, sondern gepflegt und unterstützt wird. Um viele Erfahrungen reicher geht es für mich im Sommer wieder zurück in die Schweiz. Das mit Chlor versetzte Leitungswasser wird mir eher nicht fehlen, doch die Vielfalt und Offenheit der unterschiedlichen Kulturen werde ich vermissen.

* Alessa Rehmann studiert im 4. Semester Innenarchitektur an der Hochschule Luzern Architektur & Technik.

close

Kommentare

Kommentar schreiben