Fünf Ansätze zur Visualisierung von Kopfschmerzen: Grafisch... Fotos: Noa Stemmer-Holtz

Der Schmerz-Dolmetscher

In ihrer Masterthesis an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) hat Noa Stemmer-Holtz ein grafisches Diagnoseinstrument für Mediziner entwickelt. Es soll Patienten helfen, ihre Schmerzen zu beschreiben.

Noa Stemmer-Holtz entwickelt ein grafisches Diagnoseinstrument für Mediziner. Ausgangspunkt  ihrer Masterthesis an der Zürcher Hochschule der Künste war die Idee eines Kommunikationsmittels, das jenseits der sprachlichen Ebene zwischen Arzt und Patienten funktioniert, oder unterstützend dazu eingesetzt werden kann. «Die Qualität von Schmerzen zu beschreiben ist schwierig. Wenn dann auch noch sprachliche Schwierigkeiten hinzukommen, wird die Diagnose erst recht zur Herausforderung», so die Studentin im Master Design in der Vertiefung Kommunikation. Die Umsetzung ihrer Masterthesis erforderte zunächst eine fundierte Recherche über das medizinische Phänomen Schmerz. Anhand von Patientenbefragungen, die sie in Zusammenarbeit mit Ärzten durchführen konnte, experimentierte sie mit Farben, Tierdarstellungen, Instrumenten, Materialien, Formen und Wetterphänomenen, um den Charakter des jeweiligen Schmerzes auf verschiedene Weisen wiedergeben zu können. Die durch die Patienten vorgenommenen Bewertungen liess sie wiederum in die Auswahl der gewählten Bildsprache einfliessen.
Im Verlauf ihrer Arbeit konzentrierte sich Noa Stemmer-Holtz auf die Visualisierung von Kopfschmerzen. «Sie sind eine sehr häufige Form von Schmerzen und eignen sich deshalb gut als Testbereich, weil die Art der Schmerzen wichtige Hinweise für die Diagnostik liefert.» Zusammen mit Malin Gewinner, Jalscha Römer und Romy Strasser, Grafik-Studierende an der ZHdK, hat sie nun fünf mögliche Visualisierungsrichtungen entwickelt: Die Bildstrecke zeigt figurative Ansätze mit Tieren, abstrakte grafische Darstellungen und Formen, Visualisierungen mit Luftballons sowie Arbeitsinstrumenten.
Schliesslich geht es im letzten Schritt ihrer Arbeit nicht nur um Funktionalität und Verständlichkeit der gewählten Visualisierungen: «Das finale Instrument soll auch im medizinischen Alltag gut handhabbar sein. Deshalb sollte es handlich bleiben von der Grösse her, stabil und leicht sein, sowie möglichst steril bleiben», erklärt die Studentin. Die bisherigen Rückmeldungen der Ärzte auf ihre Arbeit seien sehr positiv gewesen: «Im medizinischen Alltag muss sich das Instrument aber erst noch bewähren.»

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