Das meistgebaute freistehenden Einfamilienhaus des Schweizer Mittellandes: Penta-Haus in der Bielersee-Region. Fotos: Pia Fischer

Das meistgebaute Einfamilienhaus der Schweiz

Designstudentin Pia Fischer hat nach Objekten gesucht, die den Schweizer Durchschnitt ausmachen. Die Ergebnisse zeigt sie ab Donnerstag in der Diplomausstellung der ZHdK.


In ihrer Bachelor-Arbeit hat die Designstudentin Pia Fischer nach Objekten gesucht, die den Schweizer Durchschnitt ausmachen. Die Ergebnisse zeigt sie ab Donnerstag in der Diplomausstellung der ZHdK.

Langenthal und Ebikon sind zwei Gemeinden, die als typischer Schweizer Durchschnitt gelten. Doch was macht den Durchschnitt aus? «Egal wo ich im Mittelland aus dem Zug oder Bus steige, es gibt Dinge, die ich an jedem Ort finden werde», meint die Style-&-Design-Studentin Pia Fischer. Geranien und Gartenzwerge seien Klischee. «Worauf man aber sicherlich treffen wird, ist die omnipräsente Thujahecke.» Oder auf Löwenskulpturen, Trampoline und Palmen, auf gestreifte Sonnenstoren. Alles Objekte, die im typischen Schweizer Baumarkt oder Gartencenter zu finden sind.

«Durchschnittsobjekte fallen nicht auf. Dabei sind sie durchaus spannend, weil sie etwas über die Gesellschaft und ihre Werte aussagen», so Pia Fischer. Gemeint sind etwa die Schweizer Fahnen, die Zugehörigkeit ausdrücken würden, oder Palmen, welche symbolisch für das Exotische und für Ferien im Süden stünden. Im theoretischen Teil ihres Bachelor-Projekts hat Pia Fischer nach dem meistgebauten freistehenden Einfamilienhaus des Mittellandes gesucht. Resultat? Das Normhaus «Penta» – ein Haus mit getäferter Aussenverkleidung, unauffälliger Dachform und optisch abgerundeten Fenstern. Daraus entstanden ist die Idee für ihre praktische Arbeit, die Suche nach Objekten, die den Schweizer Durchschnitt ausmachen. Sie alle hat Pia Fischer vor Ort oder im Geschäft für ihre Publikation fotografiert, kategorisiert und sortiert. Daraus entstanden sind Sets verwandter Objekte wie beispielsweise  «Währschaft» mit Tannen, Jägerzäunen und einer Schweizer Fahne. Seit sie mit ihrem Bachelor-Projekt begonnen habe, sehe sie diese Objekte überall. «Auch hier in Zürich. Die Arbeit hat mich sensibilisiert für das Normale und Alltägliche.»

Pia Fischers Bachelor-Arbeit ist eine von rund 200 Bachelor- und Master-Arbeiten, die an der diesjährigen Diplomausstellung der ZHdK ausgestellt werden. Zu sehen sind Projekte aus den Disziplinen Design, Art Education, Kunst & Medien sowie Szenografie.

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Kommentare

Heinz Sigrist 09.06.2017 11:01
<Das Bild ist ohne Zweifel eine Provokation und sonst wissen wir Zuwenig, um die Aussagen zu bezweifeln. Allerdings scheint mir Zürich als Ausgangslage etwas zu "ostlastig" zu sein, um eine allgemeigültige Betrachtungsweise zu begründen. In der Süd- Südwest- und Westschweiz habe ich noch nie ein solch hässliches Ferienhaus gesehen. Noch eine Frage: sind Designer die besseren Architekten? Viel Erfolg bei der Diplomarbeit.
Heinz Sigrist 09.06.2017 11:01
<Das Bild ist ohne Zweifel eine Provokation und sonst wissen wir Zuwenig, um die Aussagen zu bezweifeln. Allerdings scheint mir Zürich als Ausgangslage etwas zu "ostlastig" zu sein, um eine allgemeigültige Betrachtungsweise zu begründen. In der Süd- Südwest- und Westschweiz habe ich noch nie ein solch hässliches Ferienhaus gesehen. Noch eine Frage: sind Designer die besseren Architekten? Viel Erfolg bei der Diplomarbeit.
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